Historie
Energiegewinnung aus Tradition
2.Probeförderung
Von August bis Oktober 2016 führte die RDG die geplante Probeförderung im Ampfinger Sandstein durch. Hierfür wurden auf dem Bohrgelände der Antrieb, ein typischer Pumpenbock, sowie diverse Anlagen in Container-Bauform installiert. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurden die Förderraten gemessen und ausgewertet, um die Wirtschaftlichkeit einer dauerhaften Förderung zu prüfen. Die Arbeiten fanden auf der bereits bestehenden Bohrplatzfläche statt. Im Rahmen der Probeförderung wurde das bestehende Bohrloch (Sonde) durch den Einbau eines Steigrohres im Bereich der Lagerstätte weiter ausgerüstet.
6. REEM-Prinzip
Sicher und effizient fördern
Bei der Erdölförderung in Ampfing setzte die ONEO (vormals RDG) das von ihr entwickelte REEM-Verfahren für einen sicheren und effizienten Förderprozess ein. Dieses Vorgehen erlaubt es, Rohstoffe effizient, im Kontext einer heimischen und dezentralen Energieversorgung und mit minimalem Eingriff in die Landschaft zu fördern.
Weitere Informationen
Regionale Direktnutzung
Mit der gewonnenen Energie können heimisches Gewerbe oder die regionale Industrie, wie bspw. das bayerische Chemie-Dreieck versorgt werden.
Der Hightech-Rohstoff Erdöl ist im Übrigen Basis für unzählige Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Smartphones, Autoreifen und Verpackungen – und auch für die Energiewende in Deutschland wichtig. So bestehen ca. 45% eines Windrades aus Erdöl und Produkten der petrochemischen Industrie. Der Flügel der Windturbine enthält beispielsweise bis zu 12.000 kg petrochemische Erzeugnisse.
Effiziente Förderung
Die ONEO (vormals RDG) legte auch in Ampfing besonderen Wert auf effiziente Fördermethoden mithilfe modernster Technik. Dadurch konnte gewährleistet werden, dass alle Förderbohrungen besonders ressourcenschonend umgesetzt werden konnten mit Vorkehrungen für einen schonenden Transport des Erdöls an die Oberfläche, wenn der natürliche Druck dafür nicht ausgereicht hat. Die RDG arbeitet für die Erschließung kleiner und mittelgroßer Lagerstätten sowohl mit regionalen als auch mit internationalen Partnern zusammen.
Erneuerbare Energien-Nutzung
Nachdem die Ergebnisse der Testförderung in Ampfing im Mai 2020 negativ ausgefallen sind, prüft die ONEO (vormals RDG) nun eine Nachnutzung für Geothermie durch eine Machbarkeitsstudie. Die Idee dazu entstammt ebenfalls dem REEM-Prinzip, da sich die Gewinnung von Erdwärme – eine der zukunftsträchtigsten und nachhaltigsten erneuerbaren Energien – in manchen Fällen gut als Nachnutzung nicht-fündiger Erdölbohrungen eignet.
Erdwärme ist zuverlässig und zu stabilen Preisen rund um die Uhr für Verbraucher verfügbar. Bohrungen, wie sie in Ampfing durchgeführt wurden, reichen in Schichten bis zu 2.100 Meter und sind daher bestens dazu geeignet, die hohen Temperaturen aus der Tiefe zu nutzen – denn pro 100 Meter Tiefe nimmt die Temperatur in Mitteleuropa um etwa 3 °C zu.
Die Erfahrung zeigt, dass in einer Tiefe von 2.100 Metern durchschnittliche Temperaturen von 75 °C vorherrschen. Eine solche Temperatur eignet sich bereits, um mit einer tiefengeothermischen Doppelbohrung (Dublette) Erdwärme aus dem Untergrund zu Tage zu fördern. Hier ist die Wärmemenge wesentlich höher als bei oberflächennahen Erdwärmesonden, die beispielsweise für Einfamilienhäuser eingesetzt werden.
Das Prinzip dahinter basiert auf einem geschlossenen Kreislauf: Das Thermalwasser, das in den Gesteinsschichten enthalten ist, wird durch eine Bohrung an die Oberfläche gefördert. Ein Wärmetauscher sorgt dafür, dass dem erwärmten Wasser die Energie entzogen wird. Anschließend wird das abgekühlte Wasser durch eine zweite Bohrung (Reinjektion) in die Tiefe zurückgeführt. Dadurch entsteht ein Kreislauf erneuerbarer Energie. Die gewonnene Wärme wird über unter- oder oberirdische Verbindungsleitungen in ein Fernwärmenetz eingespeist oder an einen anderen Abnehmer z.B. an ein Thermalbad geliefert.
Die Doppelbohrung in Ampfing könnte nachhaltige Energie für die Wärmeversorgung in Ampfing liefern. Damit könnten vorhandene technologische Möglichkeiten voll ausgeschöpft werden, um die Region um Ampfing mit heimischer Energie zu versorgen – ein wichtiger Schritt zu einer dezentralen, unabhängigen Energieversorgung der Zukunft. Eine weitere Möglichkeit zur Umsetzung der Tiefengeothermie in Ampfing stellt die Gewinnung von Erdwärme durch eine tiefe Erdwärmesonde dar.
Minimaler Eingriff in die Landschaft
Neben der Nutzung modernster Techniken zählt auch eine möglichst geringe Beeinträchtigung von Landschaft und Anwohnern zum REEM-Prinzip der ONEO (vormals RDG). So liefen die vergangenen Förderbohrungen in Ampfing kaum sichtbar, ohne Lärmbeeinträchtigung und mit einem minimierten Flächenbedarf ab. Dadurch wurde das ökologische System geschont und der Alltag der Bürger in der Region vom Projekt nicht gestört.
Der Platz, der während der Förderung benötigt wurde, umfasste eine Größe von ca. 10.000 m². Das entspricht der Fläche von zwei Fußballfeldern. Der Förderplatz wurde eingezäunt und im Zentralbereich befestigt. Während der Förderung befanden sich Gebäude mit einer Höhe von 2 Metern auf dem Förderplatz.
Falls auch die Machbarkeitsstudie zu Geothermie negativ ausfällt, wird das Gelände vollständig renaturiert. Danach erinnert nichts mehr an die Bohrung.
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