Historie
Energiegewinnung aus Tradition
1. Erkundungsbohrung
In enger Abstimmung mit der Gemeinde Ampfing hat die – damalige projektverantwortliche – RAG Austria AG nach dem Spatenstich im Jahr 2015 ihre Erkundungsbohrung nach Erdöl im Ampfinger Sandstein planmäßig durchgeführt und abgeschlossen. Ende Februar 2016 erreichte das Team der RAG-Tochtergesellschaft RAG Energy Drilling (RED) die endgültige Tiefe der Bohrung RAG-AM-001 bei ca. 1.900 Meter. Dort wurde ein Bohrkern entnommen – erste Messergebnisse zeigten, dass der Ampfinger Sandstein Erdöl enthält.
2. Probeförderung
Von August bis Oktober 2016 führte die RDG die geplante Probeförderung im Ampfinger Sandstein durch. Hierfür wurden auf dem Bohrgelände der Antrieb, ein typischer Pumpenbock, sowie diverse Anlagen in Container-Bauform installiert. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurden die Förderraten gemessen und ausgewertet, um die Wirtschaftlichkeit einer dauerhaften Förderung zu prüfen. Die Arbeiten fanden auf der bereits bestehenden Bohrplatzfläche statt. Im Rahmen der Probeförderung wurde das bestehende Bohrloch (Sonde) durch den Einbau eines Steigrohres im Bereich der Lagerstätte weiter ausgerüstet.
3. Seismik
Ziel der seismischen Untersuchungen ist es, ein Lagerstättenmodell zu entwickeln, um zu sehen, wo genau das verbliebene Erdöl mit hoher Wahrscheinlichkeit zu finden ist. Auch sind die Untertage-Stellen, an denen sich das Erdöl aufgrund der geologischen Gegebenheiten gesammelt hat, zu erkennen. Neben der Aufsuchung von Erdöl dient die 3D-Seismik auch der Bestimmung, in welchem Umfang und an welchen Orten die Gewinnung geothermaler Energie möglich ist. Die dezentrale Versorgung mit Geothermie ist für viele Gemeinden ökonomisch wie ökologisch interessant. Die RDG stellt die Analyseergebnisse der Gemeinde entsprechend zur Verfügung.
Das Ergebnis in Ampfing zeigte 2018: Das Projekt wird fortgesetzt. Weitere Bohrungen vom bestehenden Bohrplatz sollen direkt in die erkannte Erdöllagerstätte geführt werden.
4. Förderbohrungen
Nachdem die RDG für das Projekt in Ampfing einen positiven Bescheid von Seiten des zuständigen Bergamtes Südbayern erhalten hat, begann die Phase der Förderbohrungen. Hierfür wurde die Bohranlage am Bohrplatz in Schicking aufgebaut. Ende Februar 2019 startete die erste Förderbohrung.
Vom bestehenden Bohrplatz aus wurden mehrere Bohrungen, die in unterschiedliche Richtungen in die Tiefe verlaufen, durchgeführt. Ab Mitte Dezember begann die RDG mittels einer eigenen Testanlage mit einer zweimonatigen Testförderung. Während dieses Zeitraums wurden die Förderraten gemessen und ausgewertet, um die Wirtschaftlichkeit einer dauerhaften Förderung zu prüfen.
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